Ethik im Grafikdesign

Susanne Hoheit Interview Ethik Im Design

Ethik im Grafikdesign – Ein persönlicher Diskurs

Ein Interview mit Susanne Hoheit


Vor zwei Wochen wurde ich, Susanne Hoheit, durch ein Interview an die Gründe erinnert, warum ich meine Karriere als Kommunikationsdesignerin so liebe. Die engagierte Kommunikationsdesign-Studentin Sarah Lichtenstern, die im 7. Semester studiert, kontaktierte mich für ihre Bachelorarbeit. Ihre E-Mail, war der Beginn eines tiefgründigen Dialogs: „Ich bin Sarah und arbeite an meiner Bachelorarbeit zum Thema ‚Ethik im Grafikdesign‘. Ihre Meinung zu diesem Thema würde ich gerne erfahren.“ Dieses Gespräch entwickelte sich zu einer Reflexion meiner dreißigjährigen Erfahrung im Designbereich.

Meine Reise im Grafikdesign

Auf Sarahs Frage nach meiner Motivation für das Grafikdesign fanden sich meine Gedanken in Kindheitserinnerungen wieder. Verrückte Ideen, Zeichnen, Malen, Basteln – das waren meine Anfänge, gefördert von meinen Eltern, die eine Werbeagentur leiteten. Diese frühen Jahre, umgeben von Kreativen und Marketingexperten, unterstützten meine Leidenschaft für Design.

Die Bedeutung der Ethik im Grafikdesign

„Ethik ist das Herzstück des Grafikdesigns“, antwortete ich auf Sarahs Frage nach der Rolle der Ethik. Es geht dabei um weit mehr als nur Design; es geht um Respekt, Vertrauen und Integrität gegenüber Mitarbeitern, Partnern und Kunden.

Persönliche ethische Grundsätze

Die Überzeugung, dass man eine große ethische Verantwortung gegenüber sich selbst trägt, teilte ich mit Sarah. Wichtig sei es, das eigene Handeln und die Zusammenarbeit mit anderen stets zu reflektieren, ehrlich zu kommunizieren, Urheberrechte zu respektieren und sich kontinuierlich weiterzubilden.

Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft

Die Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft war ein weiteres Thema. „Wir machen Marken sichtbar und transportieren deren Werte in die Welt“, erläuterte ich. Bei designhoheit achten wir darauf, die Umweltauswirkungen unserer Arbeit zu berücksichtigen, einschließlich der Verwendung von Materialien und Ressourcen, und beraten unsere Kunden entsprechend.

Umgang mit unterschiedlichen Perspektiven

Das Thema unterschiedliche Perspektiven und Meinungen brachte mich zu einer persönlichen Geschichte. Ich erzählte von einem Kunden, der mich am Telefon als „Madl“ bezeichnete. Wir haben einen Flyer erstellt auf die dunkelhaarigen Männer bei der Arbeit mit Hipster-Bärten abgebildet waren. Er schrie mich an, wie ich überhaupt darauf komme die „Patschaken“ zu verwenden. Ich machte ihm unverzüglich im Gespräch klar, dass die Zusammenarbeit hier endet, weil wir weder mit Chauvinisten noch mit Rassisten zusammenarbeiten. „Mit den Jahren lernt man, mit wem man arbeiten möchte und dass Geld nicht alles ist“, reflektierte ich.

Berufsethik im Grafikdesign

Zusammenfassend bedeutet Berufsethik für mich Nichtdiskriminierung, Wahrung der Kundeninteressen, Professionalität, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Diese Werte bilden das Fundament unserer Arbeit.

Wunsch nach einer definierten Berufsethik

Den Abschluss bildete der Wunsch nach einer definierten Berufsethik. Es geht dabei nicht um starre Regeln, sondern um respektvollen Umgang und das Bewusstsein für den Wert unserer Arbeit. Wichtig sei auch, unter Kollegen nicht im Preis zu drücken und sich dem Wert der eigenen Arbeit bewusst zu sein.

„Vielen Dank, Sarah, dass Du Dich diesem wichtigen Thema widmest. Für Deine berufliche Laufbahn wünsche ich Dir viel Erfolg. Du repräsentierst die neue Generation und hast das Potenzial, viel zu bewirken – danke dafür!“


Susanne Hoheit, Gründerin und leitende Designerin bei designhoheit.


Let’s talk – ich freue mich über Deine Meinung zum Thema